Erstmals veranstaltet 1810 als Hochzeitsfeierlichkeit anläßlich der Vermählung des Kronprinzen Ludwig, des späteren König Ludwig I. von Bayern, und der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen jährt sich das Oktoberfest dieses Jahr zum 222sten Mal!
„O‘zapft is!“ –
Mit diesem Ausruf des Münchner Oberbürgermeisters beim Anstich des ersten Fasses Festbierbeginnt um 12.00 Uhr das weltberühmte Oktoberfest.
Siebzehn Tage lang zieht es diesmal die Münchnerinnen und Münchner und mit ihnen Hunderttausende von Gästen aus aller Welt hinaus zur „Wiesn“, dem Festplatz zu Füßen der Bavaria. Die schmissigen Klänge der Blasmusik in den Bierzelten gehören ebenso zur Wiesn-Stimmung wie der Riesenspaß bei rasanten Fahrten mit Achterbahnen und Karussells oder die Düfte von gebrannten Mandeln, türkischem Honig und Lebkuchenherzen. Das Oktoberfest kann man nicht beschreiben, man muss es erleben!
Heuer wird zum 188. Mal auf dem Oktoberfest, mitten in München, Lebenslust und -freude wieder zu spüren sein, wenn es heißt: „Auf geht’s zur Wiesn!“
Wiesn-Gaudi
Typisch für das Oktoberfest ist die spezielle Mischung aus Hightech und Nostalgie. Über 200 Schausteller-geschäfte laden zur Wiesn-Gaudi ein. Neben den spektakulärsten Großfahrgeschäften wie Olympia-Looping oder Eurostar finden sich Traditionsbetriebe,
die nur noch auf der Wiesn anzutreffen sind und lebendige Schaustellertradition verkörpern wie die Krinoline, das Teufelsrad, der Toboggan und die Wiesn-Institution, das Varieté Schichtl.
Wiesn-Schmankerl
In den 17 Festhallen mit zusammen 120.000 Sitzplätzen wird das spezielle Oktoberfestbier der sechs Münchner Großbrauereien ausgeschenkt. Dazu schmecken bayerische Schmankerl wie Radi (Rettich), Obatzta (angemachter Käse), Schweinswürstl, Brathendl oder Steckerlfisch. Eine Wiesn-Spezialität sind die Ochsen am Spieß in der Ochsenbraterei.
Insgesamt laden rund 80 gastronomische Mittel- und Kleinbetriebe zum Feiern ein. Plätze in den Festzelten können nur beim jeweiligen Festwirt reserviert werden.
Das Oktoberfest historisch
Seinen Ursprung fand das Oktoberfest anno 1810 in den Hochzeitsfeierlichkeiten des
Kronprinzen Ludwig, des späteren König Ludwig I. von Bayern, und der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen. Nach ihr ist auch das Festgelände mitten in der Stadt benannt, die Theresienwiese, von den Einheimischen liebevoll zu „Wiesn“ verkürzt.
Eröffnungsfeierlichkeiten zum Oktoberfest 2023
Wiesn-Einzug der Festwirte und Brauereien (erstmals 1887),
Samstag, 16. September. Beginn: 11.00 Uhr
Festlicher Auftakt des Oktoberfestes mit den Festwirte-Familien in geschmückten Kutschen, Prachtgespanne der Münchner Brauereien, Kellnerinnen auf dekorierten Wagen, Musikkapellen der Festzelte und Schaustellerwagen. Traditionell nimmt der Münchner Oberbürgermeister an diesem Ereignis teil. Das Münchner Kindl hoch zu Ross führt den Festzug an. Zugweg: Sonnenstraße zur Festwiese.
Münchner Trachten- und Schützenzug (erstmals 1835)
Sonntag, 17. September, ab 10.00 Uhr
Im ca. 2 Stunden dauernden Festzug präsentieren sich festlich gekleidete Trachtengruppen, Musikkapellen, Spielmanns- und Fanfarenzüge, Sport- und Gebirgsschützen. Die Prachtgespanne der Münchner
Brauereien, Kutschen und Brauchtumswagen, farbenfrohe Bänderbäume und Blumenbogen runden das Bild dieses berühmten und weltweit bekanntesten Trachtenfestzuges ab.
Zugweg: Maximilianstraße, Residenzstraße, Ludwigstraße (Schleife südlich der Galeriestraße), Odeonsplatz, Briennerstraße, Kardinal-Faulhaber-Straße, Promenadeplatz, Lenbachplatz, Karlsplatz-Stachus, Sonnenstraße, Paul-
Heyse-Straße, Georg-Hirth-Platz, Kaiser-Ludwig-Platz, Schubertstraße, Esperantoplatz (Festwiese). Tribünenplätze
Die Festzüge finden bei jedem Wetter statt.
Wissenswertes
Das Oktoberfest in München (mundartlich auch d’Wiesn) ist das größte Volksfest der Welt. Es findet seit 1810 auf der Theresienwiese in München statt und wird Jahr für Jahr von über sechs Millionen Menschen besucht. Für die Wiesn brauen die Münchner Brauereien ein spezielles Bier (Wiesn Märzen) mit mehr Stammwürze und damit auch mit höherem Alkoholgehalt.
Das erste Oktoberfest
Oktoberfeste waren früher in Bayern keine Seltenheit. Sie dienten dazu, das eingelagerte Märzenbier vor dem Anfang der neuen Brausaison aufzubrauchen.
Das heute bekannte große Münchener Oktoberfest blickt mittlerweile auf eine fast 222-jährige Geschichte zurück. Es fand erstmals am 17. Oktober 1810 statt. Anlässlich ihrer Hochzeit am 12. Oktober 1810 veranstalteten Kronprinz Ludwig und Prinzessin Therese auf einer Wiese vor den Stadtmauern Münchens ein großes Pferderennen. Seitdem heißt das Gelände Theresienwiese, woher die mundartliche Bezeichnung Wiesn für das Oktoberfest stammt.
Da sich Kronprinz Ludwig sehr für das antike Griechenland interessierte, schlug einer seiner Untertanen vor, das Fest im Stil der antiken Olympischen Spiele auszutragen. Der Vorschlag wurde begeistert aufgenommen und so hatte das Oktoberfest in den Anfangsjahren einen vorwiegend sportlichen Charakter. Es gilt heute als das Vorbild für die Olympien. Der bayerische Königshof beschloss zur Freude der Stadtbevölkerung, das Pferderennen im kommenden Jahr zur gleichen Zeit zu wiederholen. Damit begann die Tradition des Oktoberfests.
Die Wiesn in Zahlen
Die Theresienwiese ist 42 Hektar groß. Die Fläche des Festgeländes beträgt 31 Hektar.
Die durchschnittliche Besucherzahl beträgt jährlich um die sechs Millionen. 2019 wurden 6,3 Millionen Besucher verzeichnet. Der bisherige Rekord wurde 1985 mit 7,1 Millionen Besuchern erreicht.
Für 120.000 Personen stehen Sitzplätze zur Verfügung.
Jährlich arbeiten etwa 12.000 Personen auf der Wiesn, davon sind 1.600 Kellnerinnen und Kellner.
Durchschnittlich werden jedes Jahr rund 60.000 Hektoliter Bier und knapp 500.000 Brathendl verkauft.
Während einer Wiesn werden schätzungsweise etwa eine Milliarde Euro Umsatz erwirtschaftet.